Geschichte Olfens - Olfener Kriegsopfer nicht vergessen

19.11.06 - Vortrag im Heimathaus

Weit mehr als 400 Olfener fanden im 1. und im 2. Weltkrieg den Tod. Nicht alle, aber die meisten waren Soldaten. An diese Opfer erinnert der Heimatverein anlässlich des Volkstrauertages am Sonntag, 19.11.2006, mit einer besonderen Aktion.

 

Im Flur des Heimathauses hängt ein Holzrahmen, in dem Totenzettel von 27 Olfener Gefallenen des 1. Weltkriegs gezeigt werden. Diese Gebetszettel entdeckte Doris Buthmann in den Asservaten, als sie vor einigen Monaten ihr Geschäft auflöste. Die Buchhandlung und Druckerei Buthmann hatte die Totenzettel seinerzeit gedruckt.

 

Doris Buthmann übergab die Zettel zu treuen Händen an Heimatforscher Ludwig Pago. Und der hatte die Idee zur Ausstellung im Heimathaus. Theo Dahlmann fertigte dafür einen großen Rahmen aus Eichenholz an.

 

1. Weltkrieg

Die Gemeinden Stadt- und Kirchspiel Olfen hatten 1918 rund 3.800 Einwohner. Daran sei zu erkennen, sagt Ludwig Pago, wie hoch der Blutzoll war, den sie mit 109 Gefallenen am Ende des 1. Weltkriegs zu beklagen hatten.

 

2. Weltkrieg

Im 2. Weltkrieg waren es noch mehr. 182 Soldaten fielen auf den Schlachtfeldern. Sechs Olfener, davon vier Kinder, kamen 1945 bei einem Bombenangriff auf Datteln und einem Granatenangriff auf Olfen um. Zwei wurden von Besatzungstruppen erschossen. Hinzu kommen 110 vermisste Soldaten aus der Steverstadt, deren Schicksal nicht geklärt werden konnte.

 

Auch an diese Opfer wird im Heimathaus erinnert. Neben dem Rahmen mit den Totenzetteln hängen Listen mit den Namen der Gefallenen und Getöteten des 2. Weltkriegs. Bernhard Wilms und Peter Dördelmann haben sich die Mühe gemacht, diese Namen aus dem Sterberegister des katholischen Pfarramtes St. Vitus heraus zu suchen.

 

Totenzettel werden noch gesucht

Die Sammlung der Totenzettel aus dem 1. Weltkrieg ist nicht vollständig. Aus dem 2. Weltkrieg liegen gar nur sehr wenige solcher Gebetszettel vor. Deshalb bittet der Heimatverein betroffene Familien, ihm diese Dokumente zur Verfügung zu stellen. Auch sie sollen im Heimathaus einen würdigen Rahmen bekommen.

 

Die Totenzettel können bei Manuela Kraatz an der Rezeption des Rathauses oder bei den Vorstandsmitgliedern des Heimatvereins abgegeben werden.