Brennen im Backhaus

12.03.08 - Besuch der Brennerei Klute in Havixbeck

Bürgermeister Josef Himmelmann hat den Kontakt geknüpft und hat sich mit 12 Olfenern auf den Weg gemacht und die Brennerei im Restaurant Klute in Havixbeck besucht. Denn es gibt Überlegungen, im kleineren Umfang im Obergeschoss des Backhauses Obstsäfte zu destillieren.

 

Der pensionierte Apotheker Guntram Büscher ist ein versierter Brennmeister hochprozentiger Tropfen. Er hat bereits seit einigen Jahren Olfener Kaiser-Wilhelm-Äpfel vom Hof Kortenbusch zu einem leckeren Obstler gebrannt.

 

Den Olfener Besuchern erklärt er, welche Schritte erforderlich sind, um einen guten Obstler zu destillieren.

Die Anlage müsste angeschafft werden und einige Interessierte müssten viel lernen, wenn im Olfener Backhaus Obstler hergestellt werden sollte.


12.01.09 - Materialanlieferung für Brauen und Brennen

Heribert Birken hat sich in Österreich umgesehen und eine gute und preisgünstige Ausrüstung gefunden, um Brennen zu können.

 

Jetzt ist die Lieferung eingetroffen, alles muss ausgepackt und geprüft werden. Dann beginnt das Studieren der Anlagenbeschreibung, bevor es mit dem Brennen und Brauen losgehen kann.


12.08.09 - Siegel wird aufgebrochen

Der Zollbeamte bricht das Siegel
Der Zollbeamte bricht das Siegel

 Pünktlich um 11 Uhr ist Herr Reintsch vom Hauptzollamt Münster zur Stelle, zerbricht das Siegel und schreibt ins Protokoll: 'Lattenverschluss gut und ab - Brennanlage freigegeben'. Eine Woche später wird die Anlage erneut verplombt. 

 

Eigene Äpfel von Olfener Streuobstwiesen werden schon seit einigen Jahren in der Brennerei Klute in Havixbeck abgebrannt. Doch in diesem Jahr wird der Heimatverein selbst brennen.

 

Drei Fässer mit Maische stehen bereit und werden bald in den Maischebehälter geschüttet. Dieser Kupferkessel wird im gasbeheizten Wasserbad erhitzt. Bei 85 Grad ist der Siedepunkt erreicht und der Dampf steigt durch die Glocke in das Übersteigrohr, fließt durch den wassergekühlten Hochleistungskühler und endlich tropft hochprozentiger Apfelaromasaft aus dem Auslauf. Dieser wird auf 40 % verschnitten.

 

In Flaschen abgefüllt wird ein Großteil des 'Olfener Apfelgeist' an die Stadt Olfen gegeben. Der Heimatverein nutzt den Rest.

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Sendeausschnitt vom Radio Kiepenkerl
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14.08.09 - erstes Abbrennen

Bürgermeister Josef Himmelmann, viele Vertreter von Zeitungen und Radio Kiepenkerl und viele Mitglieder des Heimatvereins sind erschienen, um den ersten Abbrennvorgang beizuwohnen.


Warten auf den ersten „Apfelgeist"

20.08.09 - Westfälische Nachrichten

Heimatverein Olfen ist unter die Brenner gegangen / Lizenz vom Hauptzollamt 

-weze- Olfen. Freitagnachmittag im gemütlichen Obergeschoss des Backhauses vom Olfener Heimatverein: Die eigene Destillieranlage wird in Betrieb genommen, der erste selbst gebrannte Apfelschnaps kann probiert werden.

 

Äpfel von Olfener Streuobstwiesen werden in diesem Jahr erstmalig vom Heimatverein zu Hochprozentigem verarbeitet. Dazu stehen drei Fässer mit je 60 Litern Maische bereit. Der kupferne Maischebehälter ist gefüllt, und nun wird im gasbeheizten Wasserbad das Ganze erhitzt. Bei etwa 80 Grad ist der Siedepunkt erreicht, und der alkoholische Dampf steigt durch die Glocke in das Übersteigrohr, fließt durch den wasserumschlossenen Hochleistungskühler und tropft endlich als Apfelgeist aus dem Auslauf der Destillationsanlage.

 

Da dieser viel zu hochprozentig ist, wird er auf 40 Prozent verschnitten. In Flaschen abgefüllt soll ein Großteil vom „Olfener Apfelgeist" an die Stadt Olfen abgegeben werden, die den betagten Bürgern zum Geburtstag auch eine Flasche des echten Olfener „Geistes" in den Präsentkorb legen wird. Der Heimatverein nutzt den Rest zum Beispiel beim Besuch von anderen befreundeten Heimatvereinen.

 

Heribert Birken vom Heimatverein hat in Tirol/Österreich eine gute und preisgünstige Ausrüstung gefunden, um mit dem Brennen beginnen zu können. Aber vor Inbetriebnahme musste vom Hauptzollamt in Münster die Genehmigung beantragt werden. „Die Brennanlage wurde natürlich sofort versiegelt, so dass sie nicht genutzt werden konnte. Schwarzbrennen war in dieser Zeit nicht möglich", so Birken. „Selbst die Apfelbäume wollte der Zollbeamte sehen", weiß Vorsitzender Ludger Besse zu berichten.

 

Nachdem die Lizenz nach sieben Monaten vorliegt, konnte jetzt die Anlage stolz der Öffentlichkeit präsentiert werden. Damit ist der Heimatverein Olfen der erste Verein dieser Art, der eine solche Lizenz erhalten hat. Zunächst soll „zum Üben" nur Apfelschnaps gebrannt werden, aber auch ein Haselnussbrand ist in Aussicht gestellt worden. Wenn auch bald mit dem Bierbrauen begonnen wird, kann der Heimatverein mit dreimal „B" punkten: Backen, Brennen, Brauen.


Fotos: weze