Echte Heimat - Heimatverein Olfen 

Digitaler Stadtrundgang - Marktplatz

 

Der Olfener Marktplatz

Der Marktplatz ist der zentrale Platz Olfens. Bereits 1497 gab es hier eine Marktberechtigung, die schon damals als von alters her bestehend bezeichnet wurde. Seine heutige Gestallt erhielt der Marktplatz jedoch erst nach dem Olfener Brand von 1857.

 

Olfener Brand 1857

Am 31. August 1857 waren alle Häuser um den Marktplatz abgebrannt. Lediglich die ersten beiden Häuser der Funnenkampstraße überstanden den Brand. Diese traurige Gelegenheit nutze man, um einige grundlegende Veränderungen vorzunehmen.

Der neue Bebauungsplan sah einen für Olfens Stadtgröße verhältnismäßig großen Platz und breite Straßen vor. Aus dem ehemals dreieckigen Platz wurde ein großer viereckiger Platz. Nach der grundlegenden Gestaltung 1857 erfuhr der Marktplatz in den letzten gut 150 Jahren zwar zahlreiche dem Zeitgeschmack entsprechende Veränderungen, allerdings keine grundlegende Neuanlage mehr.

 

Kriegerdenkmal

Lange Zeit war ein Kriegerdenkmal, von den Olfenern „dat oalle Mensk“ genannt, der markanteste Punkt des Marktplatzes. In Gestalt der Germania, der Personifikation des Deutsches Reichs, sollte es an die Opfer der Kriege von 1866 und 1870/71 erinnern.

Dieses Denkmal war sehr typisch für die Zeit nach 1871, dem Gründungsjahr des ersten deutschen Nationalstaats. Überall im Deutschen Reich entstanden Denkmäler, die den Stolz auf den neuen Staat symbolisieren sollten, so auch in Olfen. Unter den Nationalsozialisten galt das Denkmal aber nicht mehr als zeitgemäß, so dass es am 4. Mai 1936 abgerissen wurde.

 

Änderungen nach 1945

Nach dem Krieg wurde der Marktplatz wiederum neu gestaltet. Ende der 50er Jahre hatte man sich bereits grundlegend um Wohnungsbau und Wirtschaftsförderung gekümmert. Der Stadtrat begann, sich auch Gedanken über die Verschönerung des Ortsbildes zu machen.

So beschloss er 1961 die Errichtung einer Uhrensäule auf dem Marktplatz. Diese sollte zugleich die Fahrpläne der Bundesbahn, der Verkehrsgesellschaft für den Kreis Lüdinghausen sowie der Vestischen Kleinbahnen aufnehmen. Den ständig wachsenden Schilderwald wollte man so eindämmen und verbot der Schell AG auch die Aufstellung einer Werbetafel auf dem Marktplatz. Stattdessen wurden Blumenkübel zur Verschönerung des Ortsbildes aufgestellt.

1966 startete die Gemeinde sogar einen Wettbewerb zur Verschönerung des Ortsbildes. Dies verhinderte allerdings nicht, dass man dem Zeitgeschmack entsprechend den Platz in den 60er Jahren auch gerne als Parkplatz nutzte. Dem Auto sollte den ihm „gebührende“ Platz eingeräumt werden.

Später wurde der vielen Olfenern noch bekannte große Brunnen zur weiteren Verschönerung aufgestellt.

 

Wochenmarkt ab 1988

Auf Initiative von Olfener Händlern findet seit 1988 regelmäßig Freitagnachmittags der Wochenmarkt statt.

1985 begannen Planungen für die Erneuerung des Innenstadtbereichs. Die Ortsumgehung war fertiggestellt. In die Innenstadt wurden vier Millionen DM investiert. Ziel war es, die Stadt nicht nur grüner sondern auch lebens- und liebenswerter zu machen, wie es der damalige Stadtdirektor Voss formulierte. Mit einem großen Straßenfest übergab man die neu gestaltete Innenstadt 1988 den Bürgern.

 

Wasserspiel

Seine letzte grundlegende Umgestaltung erfuhr der Marktplatz im Jahr 2014. Der große Brunnen wurde entfernt, die Straßen vor der Marktdrogerie und dem Schuhhaus Pettrup stillgelegt und neue Versorgungsleitungen gelegt. Neu angelegt wurde auch ein Wasserspiel, das die Olfener Gewässer Lippe, Stever und Kanal symbolisieren soll.

Autos findet man nun also nicht mehr auf dem Marktplatz, dafür haben Spaziergänger durch neu aufgestellte Sitzgelegenheiten, die Möglichkeit den Platz mit Leben zu füllen.

Dazu tragen auch die vielen gastronomischen Einrichtungen rund um den Marktplatz bei. Darüber hinaus wird der Platz heute für viele Veranstaltungen genutzt: z.B. Oktoberfest, Stadtfest, Bürgerschützenfest und Karneval.

 

JLH

 

Fotos vom Marktplatz